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In Alltagsgeschichten

libe Len

Seit unser großes Mädchen im Herbst aus dem Nest geflogen ist, füllen wir ihr jeden Monat ein LIEBE-volles Päckchen mit allerlei Dingen (jeder darf etwas dazulegen, wenn und was er mag. Das kann etwas Praktisches sein, was man eben in einer WG so brauchen kann, zu Hause liegen gebliebene Fundstücke, der Lieblingstee, etwas Selbstgemachtes oder wie kürzlich ein versehentlich mit ins Päckchen geratenes Teppichmesser, das aber sicher auch irgendwann einmal nützlich sein wird 😉
Ich finde diese Geste nicht nur für den Weggegangenen schön, sondern auch wichtig  für die Daheimgebliebenen. Man muss als Familie ja erst einmal neue Wege in dieser  seelisch fremden Umgebung finden, denn wenn eine Familie aus den gewohnten Fugen gerät, aus welchen Gründen auch immer, ist durch die entstandene Lücke erst einmal alles fremd (nicht nur die Lücke am Tisch erscheint plötzlich viiiiel zu groß). Wie gut, dass man einfach neue, ganz individuelle Familienbräuche erschaffen kann, die einem wie ein kleines Lichtlein auf dem neuen Weg leuchten können…

Mit den beiden Kleinen haben ich das Ritual eingeführt, dass sie ihrer großen Schwester selbst ein paar kleine Zeilen schreiben – es ist nun die vierte Postkarte*, die sie zu zweit beschriften und mit ins Paket zu den anderen Dingen legen (die erste habe ich geschrieben).
*Ich habe ein 12-teiliges Postkartenset von Elsa Beskow gekauft, sodass Madeleine nicht nur Erinnerungsstücke ihrer kleinen Brüder zum Aufbewahren bekommt, sondern zugleich auch jeweils eine hübsche Monatskarte für ihr Jahreszeitenplätzchen

Und natürlich kommt zwischen die einzelnen Worte jeweils ein Sternchen (gaaaanz wichtig).
Ich weiß nicht, ob das an allen Waldorfschulen in den ersten Jahren so üblich ist – bei uns ist es das jedenfalls und das finde ich sehr, sehr schön ♥

P.S.: Wie immer sind hervorgehobene Textstellen mit Links versehen, beim Anklicken öffnet sich ein separates Fenster mit weiteren Infos (manchmal zu Seiten innerhalb meiner Website, manchmal auch auf externe).

Nochmal ein P.S.: Habt eigentlich jemand bemerkt, dass der Aquarellfleck des Logos (oben) inzwischen leer ist????
Bisher stand da ja Lillemor & Rosenresli drin… Hier wird im Stillen an einem neuen Kleid genäht, aus dem alten bin ich nämlich allmählich heraus gewachsen und wenn ein Kleid mehr und mehr zwickt und zwackt, sollte man es doch irgendwann einmal ablegen (auch wenn man sich erst einmal vertrauterweise etwas schwer damit tut, man weiß einfach, dass es nicht mehr passt).

Und ein letztes P.S. für heute: Mit Bildern wie den heutigen und wie man sie hier und da auch sonst in meinem Blog findet, möchte ich gerne zeigen, wie Kinder- und Familienfotografie abseits von Fotohintergründen und Anweisungen aussehen und vor allem wirken (möglichst im Herzen) kann – dass man mit aufmerksamem, liebevollem Blick authentische Momentaufnahmen einfangen und festhalten, wahre und zugleich ästhetische Bildergeschichten erzählen kann, völlig ungestellt und echt und deshalb umso wertvoller für`s Herz.
Diesem Thema möchte ich gerne einmal, sobald ich die Zeit dafür finde, einen extra Blogbeitrag widmen, weil mir diese Art der Fotografie nämlich sehr am Herzen liegt

 

Herzlichst,

Michèle ♥

Profilbild, Michèle Brunnmeier, Fotograf, Bietigheim-Bissingen, Ludwigsburg